Donnerstag, 19. Mai 2011

Lesetipps aus der Bibliothek


In dieser Utopia-Ausgabe haben wir die Vielfalt unserer Schule zum Thema gemacht. Die vielen verschiedenen Nationalitäten unserer Schüler brachten mich auf die Idee, Bücher ins Sortiment aufzunehmen, die auf unterhaltsame Weise Kultur und Lebensgewohnheiten in verschiedenen Ländern beleuchten.







Wir haben am 21. März einen wirklich gelungenen Anti-Rassismustag in unserer Schule erlebt. Ich glaube, dass die Eindrücke uns alle sehr aufgerüttelt haben und uns bewusst werden konnte, wie wenig wir eigentlich von der Kultur unserer Mitmenschen wissen, die in anderen Ländern beheimatet sind. Grundlage für einen menschlichen Umgang ist ja, den Anderen in seinem Anderssein verstehen zu lernen. Ich würde mich über euer Interesse sehr freuen. Natürlich eignen sich die Bücher auch für Referate.
Zunächst stelle ich Euch zwei Afrika-Bücher vor:

Michael Bitala, Auslandskorrespondent der Süddeutschen Zeitung nennt sein Buch: “Das Prinzip Trotzdem. Afrikanische Augenblicke“. Seine insgesamt 18 Reportagen lesen sich wie Momentaufnahmen. Der Alltag der Menschen am Kongo, in Botswana, Kenia, Mosambik und vielen anderen Ländern Afrikas wird sehr lebensnah geschildert. Einzelne Schicksale werden authentisch dargestellt. So z. B. die Geschichte von einem Südafrikaner, der im Township aufwächst und Mitglied einer kriminellen Gang wird. Schließlich wendet sich seine „Karriere“ doch zum Positiven und er kann sich als Segler beim „America Cup“ behaupten. Der Autor hat viele Menschen getroffen, die nach dem „Prinzip Trotzdem“ leben und Erstaunliches leisten.
Ich kann das Buch sehr empfehlen, wenn ihr Lust habt, gedanklich eine Reise durch das heutige Afrika zu machen.
In einem weiteren Buch: “Mein afrikanisches Tagebuch“ schreibt Marietta Slomka ihre persönlichen Erlebnisse auf, die sie mit ihrem journalistischen Hintergrundwissen beleuchtet. Ihre Reise durch Afrika ist von der Frage begleitet, wie es sein kann, dass Afrika so reich an Bodenschätzen ist und die Menschen dennoch in sehr armen Verhältnissen leben. Das Reisetagebuch von Marietta Slomka bedient nicht das Klischee von Safari-Kulisse und Slums. Die Gespräche mit Dorfbewohnern, Unternehmern, z. B. aus der Touristikbranche oder auch Umweltaktivisten geben ein lebendiges, aktuelles Bild vom Leben im Spannungsfeld zwischen Arm und Reich.
 
Nun stelle ich euch ein Buch zu Japan vor, kein typischer Reise- oder Kulturführer und kein Benimm-Regelwerk, aber doch ein bisschen von allem...
Kerstin Fels Buch hat den Titel: Fettnäpfchenführer Japan: Die Axt im Chrysantemenwald“ In 50 Episoden können wir einer fiktiven Handlung folgen: Ein Familienvater reist aus beruflichen Gründen nach Japan, gerät in ausgesprochen peinliche Situationen und betritt mehrfach das „ Minenfeld japanischer Etikette“. Die Autorin beschreibt dies ungemein witzig und zugleich spannend. Die einzelnen Episoden werden durch Hintergrundinformationen und Tipps ergänzt. So entsteht ein „Japan-Knigge“ der besonderen Art und der Leser erhält auf unterhaltsame Weise einen Einblick in das Leben im Fernen Osten.

Des Weiteren haben wir ein Buch zur aktuellen Lage im heutigen Russland angeschafft:
Thomas Roth, bekannt als ARD-Korrespondent in Moskau, zeigt uns das „wahre Gesicht einer Weltmacht“. Er schreibt eine spannende Reportage über seine Reisen quer durch das Land. Er spricht mit den „Mächtigen“ aus Politik und Wirtschaft sowie mit den „Menschen aus dem Volk“. So erfahren wir viel über das große, vielfältige Russland und wir können als Leser mehr Verständnis für die russische Seele entwickeln. Absolut empfehlenswert!
Zuletzt empfehle ich euch noch ein Buch, dass Hülya Özkan geschrieben hat. Mit ihr reisen wir zu ihrer schrecklich netten türkischen Familie. Das Buch heißt:“ Güle, güle Süperland!“.

Die Eigenheiten und Lebensgewohnheiten ihrer türkischen Familie werden uns humorvoll und warmherzig geschildert. Mit einem feinen Blick für die Unterschiede erzählt die Autorin von ihren Verwandtenbesuchen. Eines ist nach der Lektüre klar: Ihre schrecklich nette türkische Familie ist vor allem eins: Einfach „süper“!
Ich freue mich weiterhin auf viele Leserinnen und Leser und danke euch für euer Interesse!

19.05.2011, Frau Kanitz (Biblioth.)

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